Eine
schnelle Abkühlung (Wasserabschreckung) aus dem Gebiet
der g-Mischkristalle (Austenit)
verhindert die Bildung von Ferrit und Perlit im
Gleichgewicht, indem es zu einem diffusionslosem
Umklappen des kubisch-flächenzentrierten Gitters des
Austenit in das tetragonal-raumzentrierte Gitter
Martensits kommt. Dies geschieht ab einer unteren
kritischen Abkühlungsgeschwindigkeit ab der
Martensitstarttemperatur MS, wobei hier auch
Perlitanteile im Gefüge vorliegen. Ab der kritischen
oberen Abkühlgeschwindigkeit ist das Gefüge
vollständig martensitisch. Bei höheren Kohlenstoffgehalten (>0,4
Massen-%) wandelt der Austenit aufgrund von
umwandlungsbedingten Eigenspannungen nicht mehr
vollständig in Martensit um, ein Teil des Gefüges
bleibt Austenit und wird als Restaustenit bezeichnet.
Diese Anteile können durch weitere Unterkühlung unter
Raumtemperatur teilweise noch in Martensit umgewandelt
werden.
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