Die
Umwandlung von Austenit bei höheren Temperaturen
(720°-550°C) erfolgt diffusionsgesteuert in einer
eutektoidischen Umwandlung in Perlit, bei einer tieferen
Temperatur (T<MS) erfolgt ein
diffusionsloser Umklappvorgang in Martensit. Im
dazwischenliegenden Temperaturbereich kommt es zur
Bildung von Bainit. Im deutschen Schrifttum wurde dieses
Gefüge früher sinngemäß als Zwischenstufengefüge
bezeichnet. Bei
seiner Bildung diffundiert zwar noch Kohlenstoff, die
Eisenatome sowie Atome von Legierungselementen jedoch
praktisch nicht mehr. Die Umwandlung läuft daher
teilweise diffusionslos wie bei der Martensitbildung ab.
Es wird unterschieden zwischen oberem und unterem Bainit,
der sich in Abhängigkeit der Bildungstemperatur und dem
Kohlenstoffgehalt bildet. Bei höheren
Bildungstemperaturen entsteht der sog. obere Bainit, der
ein lattenförmiges Aussehen hat. Bei mittleren bis
tieferen Temperaturen bildet sich der untere Bainit mit
einem nadeligen Gefüge. Die Bainit-Bildungstemperatur
variiert jedoch stark mit dem Kohlenstoffgehalt.
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